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Wohnen im rechtsrheinischen Köln – des Immobiliemaklers liebstes Veedel

Köln wächst. Nach offiziellen Schätzungen um fast 70.000 neue Bürger bis 2040. Dann hätte die Stadt eine stolze Bevölkerungszahl von 1,15 Millionen. Vielleicht werden es sogar noch mehr – und wir erwarten nicht nur Zuzüge, sondern auch mehr Geburten. Während im Linksrheinischen langsam die Flächen ausgehen und die Preise unaufhaltsam steigen, bietet die „Schäl Sick“ Reserven: Veedel, die heute noch Probleme haben, könnten so schon bald zu den lebenswertesten von Köln gehören.

Und so passt auch ins Bild, dass gerade das 1111. Baby im Jahr 2018 in Köln-Kalk geboren wurde. Natürlich war das Zufall – aber es symbolisiert das Wachstum im rechtsrheinischen Köln. 373.000 Menschen wohnen hier – als eigene Stadt wäre die Schäl Sick größer als Bonn, Bochum oder Wuppertal. Die Fläche rechts vom Rhein macht sogar fast die Hälfte des Stadtgebiets aus. Und die Menschen wohnen gerne hier, wollen gar nicht mehr ins Linksrheinische. Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, warum das so ist.

Die Lebensqualität im Rechtsrheinischen ist oft ähnlich hoch wie auf der anderen Rheinseite, auch wenn in den Veedeln ein anderer Puls schlägt. Natürlich gibt es hier weniger In-Läden, weniger hippe Locations, weniger touristische Ziele. Dafür funktionieren hier Nachbarschaftsprojekte, Vereins- und Veedelsleben genauso gut. Angesichts des Wachstums bleibt aber auch bei uns nicht alles, wie es ist, denn mittlerweile entdecken immer mehr Menschen die Qualitäten, die das Wohnen in den Stadtbezirken Kalk, Mülheim und Porz bietet. Was wird sich in den nächsten Jahren ändern? Und müssen wir uns darüber Sorgen machen oder können wir uns freuen?

Die Entwicklung am Rheinufer zieht die Nachbarviertel mit

Schon heute unübersehbar ist die Entwicklung in Rheinnähe: Hier bildet sich eine moderne Version der Kölner Innenstadt aus. Der Deutzer Hafen wird zum schicken Viertel mit hoch attraktiven Arbeitsplätzen, bietet aber auch Raum für Kultur, Gastronomie – und sogar für soziales Wohnen. In Mülheim und Kalk entstehen auf alten Industrieflächen moderne Wohngebiete, repräsentative Adressen und gern genutzte Kulturräume. Rund um die Technische Hochschule wird an einer neuen Bildungslandschaft gebaut.

In den betroffenen Stadtvierteln steigen Miet- und Eigentumspreise rapide. Dort wird es jetzt schon für viele zum Wohnen zu teuer. Selbst der Kalker Westen bekommt das teilweise zu spüren. Andererseits strahlt die Attraktivität der „rechtsrheinischen Innenstadt“ weit aus, was die angrenzenden Stadtteile zu immer beliebteren Wohnquartieren macht. Schon heute beleben sich Kalk, Humboldt-Gremberg oder Buchforst; in diesen traditionellen Arbeitervierteln gibt es noch erschwinglichen Wohnraum, nach dem sich zunehmend junge, gebildete Menschen umsehen. Studentisches Leben findet man sogar noch weiter entfernt, zum Beispiel in Ostheim.

Rechtsrheinisch entstehen überall aufgewertete Wohnlagen

In vielen Altbaubeständen hat in den letzten Jahren ein regelrechter Renovierungsboom eingesetzt, zum Beispiel im Mülheimer Süden rund um die Berliner Straße. Hier gibt es noch Lagen, in denen sich ein geschlossenes Stadtbild aus der vorletzten Jahrhundertwende erhalten hat. Auch das multikulturelle Lebensgefühl ist für viele attraktiv, direkt in der Nähe locken Urban-Gardening-Projekte, Theateraufführungen, Live-Konzerte und Kunstausstellungen. Im Schanzenviertel bieten die alten Industriehallen längst Medienunternehmen, Start-Ups und Bildungsanbietern eine Heimat – direkt neben der Keupstraße, die sich als Mittelpunkt der türkischen Community standhaft behauptet. Gerade junge Menschen lieben solche Gegensätze, sie wirken auf sie inspirierend und bereichernd.

Weiter östlich scheint noch alles beim Alten. In Vingst, Höhenberg oder Ostheim, wo viel Wohnraum über Wohnungsgenossenschaften und Wohnbaugesellschaften bereitgestellt wird, halten sich die traditionellen Milieus bislang stabil; Die vergleichsweise geringe Kaufkraft und das weniger dichte Kultur- und Einzelhandelsangebot wirken auf Wohnungssuchende noch nicht als Magnet. Aber auch hier tut sich etwas. Schon immer hat es hier ausgedehnte Gebiete mit Einfamilienhäusern gegeben – und einige sind in den letzten Jahren dazugekommen.

Damit ist auch hier eine Grundlage entstanden, die sich bald bemerkbar machen wird. Einzelne Lagen im Grünen sind schon heute begehrt, etwa das Neubauviertel in der Nähe des Vingster Naturfreibads. Das altindustrielle Kerngebiet des rechtsrheinischen Köln, das sich in einem breiten Streifen von Buchforst im Norden bis Porz im Süden zieht, war für standesbewusste Kölner und Neukölner bislang eine wenig beachtete Wohngegend. Als Reserve für erschwinglichen Wohnraum wird es von zwei Seiten aus für die Mittelschicht erschlossen: aus dem rheinnahen Westen und dem grünen Osten.

Ehemals weniger beliebte Viertel bekommen neue Impulse

Hier, in den bevorzugten Randlagen Dellbrück, Brück und Rath, hat längst eine Nachfrage eingesetzt, die durch Neubau nicht mehr gedeckt werden kann und ebenfalls die Preise treibt. In Merheim, wo mit der Madaus-Siedlung ein recht großes, familienfreundliches und verkehrsarmes Wohngebiet entstanden ist, kann man die Dynamik schon gut ablesen: Hier wohnen viele junge Familien mit mittlerem Einkommen, denen die Lagen am grünen Fuß des Bergischen Landes zu teuer geworden sind. Kinderbetreuung, Naherholung und Infrastruktur haben sich hier spürbar positiv entwickelt. Benachbarte Stadtteile wie Ostheim, Holweide oder erst recht Neu-Brück scheinen dagegen noch zu stagnieren. Dass sie nachziehen werden, ist aber nur noch eine Frage der Zeit.

Das Potenzial im Rechtsrheinischen ist groß und die Lebensqualität schon heute viel besser, als manche denken: Der Verkehr bewegt sich oft noch flüssiger als auf der anderen Rheinseite, das KVB-Netz erreicht viele Wohnlagen, es gibt gute Schulen und Krankenhäuser. Sportparks, Naherholungsgebiete und Freizeiteinrichtungen sind ebenso zahlreich vertreten wie attraktive Arbeitgeber und gut besuchte Einkaufszentren. Und in Schrebergärten, Gaststätten und Karnevalsvereinen geht es genauso urig-kölsch zu wie woanders – immer mit einem charmanten internationalen Touch. Wer es lebenswert und liebenswert mag, ist auf der rechten Rheinseite gut aufgehoben.

Unterm Strich ist die Entwicklung im rechtsrheinischen Köln sehr positiv

So holt das rechtsrheinische Köln nach und nach auf. Lange glaubte man, dass auf unserer Seite des Rheins doch nie eintritt, was in Ehrenfeld oder Nippes schon fast abgeschlossen ist: der Wandel von einfachen in begehrte Lagen. Langfristig kann das Sorgen bereiten, nämlich wenn Köln in Zeiten stürmischen Wachstums nicht bekommt, was es wirklich dringend braucht: neuen und sozialverträglichen Wohnraum. Andererseits muss in den nächsten Jahren auch niemand befürchten, dass etwa Vingst oder selbst Merheim wirklich zu überteuerten Lagen werden.

Insgesamt gibt es also gute Nachrichten für das Rechtsrheinische: Wenn ehemals strukturschwache Viertel neue, zahlungskräftigere Bewohner anlocken, dann geben die ihr Geld auch gerne im Veedel aus. So entsteht mehr Nachfrage nach Szenelokalen, Kunstgalerien, gehobenen Restaurants, Kletterhallen, Biergärten, Fachgeschäften, Modedesignern. Es mischen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft, aus verschiedenen sozialen Schichten und Bildungsniveaus. Das belebt die Einkaufsstraßen und bereichert die Nachbarschaften.

Im rechtsrheinischen Köln gibt es eine schöne und gewachsene Tradition des Miteinander. Sie hat schon viele Neubürger integriert. Wenn das Wachstum zu neuen Impulsen führt, gewinnen alle: die Alteingesessenen und die Zugezogenen.

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